Architektur und Licht | Wolfgang Ott im Interview

ARCHITEKTUR UND LICHT

Ein Südtiroler Fensterhersteller sucht den Dialog, initiiert Gespräche und diskutiert relevante Themen rund um Architektur und Licht. Für die dritte Ausgabe des  Magazins F_03 wurden acht Fragen an Architektinnen und Architekten aus ganz Europa gestellt. Hier lesen Sie die Antworten von Wolfgang Ott:

1. WIE DENKEN SIE ALS ARCHITEKTIN/ALS ARCHITEKT ÜBER LICHT?

Wolfgang Ott: Optische Wahrnehmungen sind unsere wichtigsten Sinneseindrücke. Die Art, wie wir unsere Umgebung sehen, beeinflusst erheblich unser Wohlbefinden. Lichtqualität ist letztlich der Filter, durch den wir die Welt entweder grau oder eher rosarot erleben. Ein weitgehend unterschätztes Phänomen.

2. WIE PLANEN SIE TAGESLICHT?

Das sinnliche Erlebnis von Tages- und Jahreszeiten wird umso bedeutender, je mehr Zeit wir vor dem Bildschirm verbringen. Deshalb setzen wir in der Regel auf eine hohe Lichtausbeute mit großflächigen Verglasungen. Abhängig von der Raumorientierung und der Qualität der Außenräume regeln wir den Lichteinfall oft mit einer zweiten Schicht. Daraus entstehen dann interessante Licht- und Schattenspiele, in Anlehnung an die klassische arabische Architektur.

3. WIE NUTZEN SIE DAS FENSTER ALS ARCHITEKTONISCHES GESTALTUNGSELEMENT?

Das Fenster, wie wir es früher kannten, hat in großen Gebäudekomplexen leider oft ausgedient. Licht kommt dann durch die Festverglasung und die Luft aus der Lüftungsanlage. Dabei ist das Fenster die einfachste Art, elementare Funktionen sympathisch miteinander zu verbinden: Licht, Luft, Außenbezug. Die freie Anordnung in verschiedensten Formaten ist unverändert eines der wichtigsten Gestaltungsmittel in der Fassade.

4. WELCHES (BEKANNTE) BESTEHENDE GEBÄUDE WÜRDEN SIE GERNE WIE UMNUTZEN ODER ERWEITERN?

Das Berliner Stadtschloss, visionäre Bankrotterklärung und Ausdruck bundesdeutscher Verzagtheit. Maßnahmen: Rückbau aller Barockplagiate und Entrümpeln von Beutekunst. Es verbleibt ein rohes Stahlbeton-Gehäuse mit reichlich Raum für Gegenwartskultur.

Neugierig geworden? Das gesamte Interview gibt es hier zu lesen.

Wie denken Sie über Licht? Mit dieser zentralen Frage startet die Umfrage auf der Rückseite des Finstral Magazins F_03.

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