Lokale Exkursion: MVRDV-Pavillon „Fuggerei Next500“

ARCHITEKTUR-EXKURSION ZU FUGGEREI NEXT500

Vor kurzem war unser Team unterwegs, um sich temporäre Architektur von niederländischen Kollegen anzusehen: Das Architekturbüro MVRDV kreierte im Auftrag der Fuggerschen Stiftung einen Jubiläums-Pavillon auf dem Augsburger Rathausplatz. Fuggerei Next500, unter diesem Motto stehen die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Bestehen der ältesten Sozialsiedlung der Welt. Im Innern sind eine Ausstellung und interaktiv erlebbare Konzepte für die „Fuggerei der Zukunft“ zu finden. Der Pavillon ist noch bis einschließlich 12. Juni 2022 zu sehen.

SO SIEHT DER JUBILÄUMS-PAVILLON VON MVRDV AUS

Der Pavillon Fuggerei Next500 besteht konzeptionell aus zwei Teilen: Die langgezogene Form am Boden erinnert an die Satteldachhäuser der Fuggerei und beherbergt u.a. (interaktive) Konzepte von MVRDV für die Fuggerei der Zukunft in Augsburg, Litauen, Sierra Leone. Der hintere Teil, der sich in die Luft erhebt, soll den Aufbruch der Fuggerei in die Zukunft symbolisieren. Dort befinden sich Sitzstufen mit Ausblick, die einen Begegnungsraum schaffen und zur Diskussion mit anderen Besuchern anregen. Zum lockeren Austausch trägt die raumhohe, monochrome Fuggerei-Bar in Pink bei. Sie befindet sich am Gelenk der beiden Pavillonhälften.

DER FUGGEREI-CODE

Am Konzept Fuggerei hat sich in den letzten fünf Jahrhunderten nichts geändert: Eine Wohnung in der Fuggerei bekommt, wer nachweislich finanziell in Not ist. Die Miete: 88 Cent pro Jahr plus Nebenkosten und drei Gebeten pro Tag. Katholisch müssen Mieter:innen nach wie vor sein. Eine „Fuggerei der Zukunft“ kann überall auf der Welt entstehen und individuell aussehen. Aber sie folgt immer dem Fuggerei-Code:

Dieser Ort ist ein kuratierter Lebensraum für die Ewigkeit. Für eine minimale spirituelle und monetäre Gegenleistung ermächtigt die Stiftung Bedürftige in der Region, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen. Das Konzept der Fuggerei setzt Maßstäbe seit 1521.

ANTWORTEN AUF GLOBALE HERAUSFORDERUNGEN

Die „Fuggerei der Zukunft“ soll Antworten auf sieben globale Herausforderungen geben, eine davon ist „Nachhaltigkeit erzeugen“. In diesem Sinne wählte das Büro MVRDV Holz als nachwachsenden Rohstoff für Innen und Außen aus, verstärkt durch ein innenliegendes Stahltragwerk im auskragenden Teil. Das Holz kommt größtenteils aus den Wäldern der Fuggerschen Stiftung. Insgesamt wurden ca. 130 Kubikmeter Brettsperrholz verbaut. Fun Fact: Das sind umgerechnet ca. 242 Fichten im Alter von ca. 80 Jahren.

Lust auf mehr Architektur-Exkursionen? Werde Teil unseres Teams! Alle Infos zu Bewerbung und offenen Stellen auf unserer Job-Seite.

Newsletter

Hast du Lust mehr über uns und unsere aktuellen Projekte zu erfahren? Dann trage dich gerne für unseren Newsletter ein.